„Der Strom kommt aus der Steckdose.“ – „Das LAN auch!“
Obwohl wir beim Neubau unseres Hauses für fast jedes Zimmer eine LAN-Verbindung vorgesehen haben, ist es doch in der Praxis so, dass diese Dose immer an der falschen Stelle ist oder eben ein Anschluss nicht genügt.
In der Praxis ist es auch so, dass WLAN-Verbindungen meist nicht ausreichen, um größere Datenmengen schnell und zuverlässig zu übertragen.
Um dieses Problem zu lösen habe ich seit einigen Jahren Powerline-Adapter der Firma TP-Link im Einsatz, genauer:
Das und die Powerline-Netzwerkadapter (mit integrierter Steckdose).
Leider waren diese tatsächlich immer wieder sehr anfällig, stellten den Dienst ein und mussten durch Aus- und Einstecken reanimiert werden.
Eine der neuralgischen Stellen war eine Gigablue IP-Box, die über das Netzwerk den SAT-Tuner der im Wohnzimmer stehenden Gigablue HD Quad-Box nutzt.
Die Gigablue IP-Box wurde selten genutzt, so dass der Ausfall immer dann auftrat, wenn wir in diesem Raum mal Fernsehen wollten. Man lebte halt damit.
Nachdem bei diesen die Bandbreite auf maximal 200 Mbit/s begrenzt war, musste für die Erweiterung unseres Heimnetzes um SAT>IP eine aktuellere Lösung Einzug halten.
Meine Wahl fiel auf das devolo dLAN 1200+ WiFi ac Starter Kit Powerline.
Von Kollegen hatte ich schon gehört, dass die aktuelle Produktreihe (und auch die Vorgänger) sehr intuitiv zu bedienen und auch sehr zuverlässig und stabil sind.
Spannend war, dass ich keine verlässlichen Aussagen im Web oder auch beim Saturn-Verkäufer bekommen habe, ob das neue Set – welches das „führende System“ sein sollte – auch mit dem „alten“ TP-Link-System bei mir zu Hause zusammenarbeiten oder zumindest parallel dazu im gleichen Stromkreis betrieben werden können.
Für die Nachwelt, mich selbst und Google also:
Hier also mein Erfahrungsbericht zur expliziten Kombi TP-Link AV200 (HomePlug-AV-Standard mit 200 Mbit/s) und devolo dLAN 1200+ (bis zu 1200 Mbit/s)
Das Fazit vorab: Ja, es geht! Sogar mit den „Pair“-Tasten.
Meine Vorgehensweise war nach Anleitung von Devolo:
- Ein 1.200er „Einspeiser“ an der Fritz Box speist das Signal ins Stromnetz ein – also: anstecken und LAN-Kabel von Fritz Box in den „Einspeiser“ anstecken (ist eines im Lieferumfang dabei“.
- Alle weiteren 1.200er Geräte ebenfalls im Haus anstecken (bei den WLAN-Adaptern ca. 1 Minute warten, bis diese auch gebootet haben)
Ich habe das (entgegen der Anleitung) an einer Mehrfachsteckdose neben dem Laptop gemacht. Damit entfällt das hektische Herumrennen in Obergeschoss, Erdgeschoss und Keller 🙂 - Pair-Knopf am „Einspeiser“ drücken und innerhalb von 2 Minuten ebenfalls an allen weiteren 1.200er-Geräten (bei den WLAN-Adaptern auf das „Haus“-Symbol drücken.
Soweit so einfach und gut.
Kontrollieren kann man das Setup schön im Devolo-Cockpit, das meiner Meinung nach sehr benutzerfreundlich ist.
Hier kann man den Geräten auch Namen geben wie „Einspeiser“, „Wohnzimmer“ oder so.
Zudem erkennt das Cockpit auch, wenn für eines der angeschlossenen dLAN-Geräte ein Firmware Update zur Verfügung steht und bietet das Update aller Komponenten an – was dankend angenommen habe.
Nun zum Einbinden der „alten“ AV200-Geräte von TP-Link:
- TP-Link-Stecker in Steckdose stecken
Ich habe einen nach dem anderen so angelernt, vielleicht wäre es auch mit allen gleichzeitig gegangen. - Pair-Taste am „Einspeiser“ gedrückt.
- Innerhalb von zwei Minuten die Pair-Taste am TP-Link drücken.
- Fertig!
Die Stecker werden sogar im Devolo-Cockpit angezeigt, allerdings können diesen hier keine Namen vergeben werden. Dies könnte in der TP-Link-Software funktionieren, habe ich aber nicht getestet.
Auffällig war, dass die Internet-Verbindung sofort funktionierte, UPnP aber nicht so richtig funktionierte. So konnte ich an dem „alten“ TP-Link-Stecker mit meinem Samsung-TV zwar problemlos Amazon Prime aufrufen und anschauen, weder meine Synology-Diskstation noch die Fritz Box wurden aber als Media Server erkannt.
Da ich genug 1.200er-Geräte habe, habe ich dies jedoch nicht weiter verfolgt. Möglicherweise hilft hier noch ein komplettes zurücksetzen der TP-Link-Stecker auf Werkszustand. An Stellen, an denen es also nur auf eine Internetverbindung ankommt könnten die alten Stecker noch gute Dienste verrichten.
Ich hoffe, dieser Artikel hat Dir geholfen, wenn Du schon hier gelandet bist. Über einen Kommentar würde ich mich freuen.
Danke an dieser Stelle an die Seiten
IBSE-fehse.de und Tutsi.de die mir beim Einstieg in das Thema und der Einrichtung eine Hilfe waren.
Spannend 😉
Welche Bandbreiten erreichst Du mit den neuen Geräten? Ich hatte vor Jahren mal eine DLAN-Lösung im Einsatz, bei der die theoretisch möglichen Werte allerdings extrem von dem abgewichen sind, was am Ende raus kam.
Viele Grüße aus Berlin
Hi Daniel, Grüße zurück nach Berlin, momentan vom Gardasee 👍🏻. Ja, die Erfahrungen hatte ich mit meinem persönlichen Einsteigerset von TP-Link auch. Aber die aktuellen Geräte – jetzt Devolo – spielen da wirklich auch vom Durchsatz her in einer anderen Klasse. Ich schick dir mal einen Screenshot von der Konsole, wenn i h wieder zu Hause bin. Ich streame jedenfalls mein Sat>IP-Signal nun ruckelfrei von einem Ende des Hauses (Waschküche im Keller, lange Geschichte) bis ins Schlafzimmer im OG. Die schlechteste Verbindung – wenn man den Anzeigen im Cockpit glauben darf- hat 38 MBit, der Rest ist besser und zeigt Werte bis zu 248 MBit an. Kann man glauben, läuft alles sehr zuverlässig.